Erinnerung heilen - Ökumenische Versöhnungsliturgie

Datum und Uhrzeit: 
Donnerstag, 2. Mai 2019 - 18:00
Ort: 
St. Stephanus, Lüneburg

Erinnerung heilen – gemeinsam weitergehen - Eine ökumenische Versöhnungsliturgie in St. Stephanus ausleihbar von allen ACK-Gemeinden.

Im Rahmen der Passionsandachten fand im März 2017 in St. Stephanus ein Versöhnungsgottesdienst statt. Im Verlauf der Andacht entstand aus Glas-Scherben ein Scherbenkreuz, das  von jeder AC-Gemeinde für eine Versöhnungsandacht ausgeliehen werden kann. Es hängt normalerweise in St. Stephanus in Kaltenmoor. Die Liturgie mit Gebeten und Impulsen kann ebefalls ausgeliehen werden.

500 Jahre Reformation – für die Kirchen der Ökumene ist das nicht ausschließlich ein Grund zum Feiern. Mit der Geschichte der Reformation verbinden sich für sie auch schmerzvolle Erinnerungen an Spaltung, Verfolgung und gewaltsame Auseinandersetzungen. Heute, ein halbes Jahrtausend später, können die Kirchen in Lüneburg und anderswo dankbar zurückblicken auf eine Bewegung des erneuten Aufeinanderzugehens, auf eine gute Strecke gemeinsam gegangenen Weges.

Dennoch sind Erinnerungen an persönlich oder in der Familiengeschichte erfahrene Schmerzen im Zusammenhang mit der Trennung der Konfessionen auch heute noch in vielen Menschen lebendig und haben in ihrer Seele Spuren hinterlassen. In einer Versöhnungsliturgie wollen wir solche Erinnerungen benennen und sie der heilenden Liebe Gottes anvertrauen.

Wir wollen um Vergebung bitten, wo wir aneinander schuldig geworden sind und uns von Gott stärken lassen, damit wir gemeinsam auf dem Weg der Versöhnung weitergehen können. Im Anschluss an den Gottesdienst laden wir zu einem gemeinsamen Suppen-Mahl ein.

 

***hier einige Schlaglichter aus dem Gottesdienst***

Begrüßung P. Stolze

Eingangsgebet P. Haase: Himmlischer Vater, es ist deine Freundlichkeit, dass wir nicht vergehen an unserer Unfähigkeit, Liebe und Frieden einkehren zu lassen in unsere Welt.
Du schenkst neuen Anfang. Du eröffnest Wege, die uns weiterbringen. Wir haben es erlebt im Miteinander der Kirchen und Konfessionen.
Wir danken dir für alles, was im ökumenischen Geist möglich geworden ist an Verstehen und im gemeinsamen Handeln. Wir danken dir besonders auch für diesen Gottesdienst im Zeichen der Versöhnung.
Wir wollen darüber das Leid nicht vergessen, das Rechthaberei, Machtstreben und religiöser Hochmut im Leben unzähliger Menschen angerichtet haben, die in Christus doch Schwestern und Brüder sind.
Wir wollen uns aber auch nicht lähmen lassen durch die Bilder von gestern, sondern vertrauensvoll aufbrechen in das Morgen, das du uns schenkst.
Sei du jetzt dabei, wenn wir diesen Gottesdienst feiern. Lass uns aufeinander hören und voneinander lernen. Lass uns wachsen in unserem Vertrauen auf dich und nach versöhnter Gemeinschaft untereinander suchen.
Dein Heiliger Geist leite uns. Amen

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Die vorgetragenen Erfahrungsberichte werden jeweils gefolgt von Kyrie-Liedvers der versammelten ökumenischen Gemeinde. Für jede der Leiderfahrungen wird eine Scherbe in das Kreuz gelegt.
Die Erfahrungsberichte umfassen die Bereiche: “Streng katholisch?" - “Durch unsere Familie ging ein Riss?" - „Reformierte Gottesdienste nicht erwünscht?“ - „Konfessionsstreitigkeiten zu Lasten von Kindern?“ - „Freikirchen gehören nicht dazu?“ - „Pastoren glauben nicht so? …" - „Abendmahl - der Schmerz der Trennung?“ - „Reformierte Lektorin im luth. Gottesdienst?" - „Vocatio bei Konfessionswechsel?“ - „… die heilige katholische Kirche...?"  … danach erfolgt eine Einladung an alle zur Scherben-Aktion.

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Gegen Ende des Gottesdienstes steht eine Selbstverpflichtung der ökumenischen Gemeinschaft in Lüneburg

Selbstverpflichtung
Die Liturgen treten gemeinsam hervor.

P. Pache: Liebe Schwestern und Brüder, dieser Gottesdienst soll nicht folgenlos bleiben. Wir sehen uns gestärkt für unser weiteres Miteinander als christliche Kirchen in Lüneburg.

P.R. Kindel: Im Vertrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes verpflichten wir uns zu achten, was an ökumenischem Miteinander gewachsen ist. Wir verpflichten uns aber auch, miteinander weiterzugehen, um immer wieder Zeichen sichtbarer Verbundenheit aufleuchten zu lassen.

P. Stolze: Im Vertrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes verpflichten wir uns, gemeinsam in dieser Welt Zeugnis von Gott abzulegen, der ein Gott des Friedens und der Hoffnung ist und gemeinsam unserer Stadt Bestes zu suchen.

P. Pache: Im Vertrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes verpflichten wir uns, die grundlegenden Gemeinsamkeiten im Glauben in allen Formen der Verkündigung hervorzuheben und auf dem Weg des ökumenischen Lernens kontinuierlich voranzuschreiten.

P.R. Kindel: Wir verpflichten uns Selbstgenügsamkeit und Absolutheitsansprüche zu überwinden und gegenseitig Vorurteile zu beseitigen, die Begegnung miteinander zu suchen und füreinander da zu sein.  Wir verpflichten uns für ein Miteinander, das geprägt ist von gegenseitiger Achtung und geschwisterlicher Annahme, damit die Welt erkennen kann, dass wir Kinder Gottes sind.

P. Stolze: Vor Gott gehen wir diese Verpflichtungen ein. Er sei mit uns, damit wir sie halten können.


Alle: Amen.

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Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Lüneburg (AcKL) und Ökumenischer Leitungskreis St. Stephanus

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Link(s): 

Klicken, um zu öffnen: 

Versöhnungsabend Einladungdie Mitte, das Kreuz mit den Scherben der Verletzungen.Farbige Glassplitter symbolisieren erlittene Verletzungen.In das Versöhnungskreuz werden farbige Glassplitter eingefügt, die an erlittene Verletzungen erinnern sollen.Am Ende des Gottesdienstes ist aus den vielen Scherben ein buntes Kreuz entstanden.Gespräch über Konfessionsgrenzen hinweg, Superintendentin Schmid und Pastoralreferent Kindel.Das ökumenisch Gespräch über Grenzen.im Gespräch bleiben.die Freikirchengemeinsam.Die Suppenrede.Gelebte Ökumene bei Gemüsesuppe.

Dokumente: